Persönliche Schicksale

Im Folgenden finden sich zwei Beispiele von Jüdinnen, welche nach Malyj Trostenez deportiert wurden. Diese waren vor ihrer Deportation in Wiener Sammelwohnungen untergebracht. Zum einen Paula Laufer, welche kurz vor ihrer Deportation optimistisch an ihre Schwester schrieb, dass sie bald die Möglichkeit hätte, mit ihrem Ehemann nach Shanghai auszureisen. Dazu kam es leider nicht mehr, die Deportation erfolgte zu schnell. Ihr Portraitfoto ist unten zu sehen.

Ein weiteres Beispiel ist Anna Müller. Aus der Sammelwohnung in der Berggasse antwortete sie auf einen Brief ihres Sohnes. Sie schrieb, dass sie froh sei, etwas von ihrem Sohn gehört bzw. gelesen zu haben. Von ihr gibt es kein Foto. 

Beide fielen der Shoah zum Opfer und wurden 1942 in Malyj Trostenez ermordet.

Portraitfoto Paula Laufer

Paula Laufer

Quellen:

- Dieter J. Hecht, Eleonore Lappin-Eppel, Michael Raggam-Blesch, Topographie der Shoah. Gedächtnisorte des zerstörten jüdischen Wien (Wien 32018)

- Dieter J. Hecht (Hg.), Michaela Raggam-Blesch (Hg.), Heidemarie Uhl (Hg.), Letzte Orte, Die Wiener Sammellager und die Deportationen 1941/42 (Berlin 2019)

- Michaela Raggam-Blesch, “Sammelwohnungen” für Jüdinnen und Juden als Zwischenstation vor der Deportation, Wien 1938 - 1942. In: DÖW (Hg.), Jahrbuch 2018: Forschungen zu Vertreibung und Holocaust (Wien 2018)

- DÖW, online unter: https://www.doew.at/erinnern/fotos-und-dokumente/1938-1945/vernichtung-deportationen-nach-maly-trostinec-1942/was-bleibt. (04.06.2021).