Der "Wald der Namen" (2010)
In Blahaǔščyna wurden zwischen 1941 und 1943 mehrere tausend Menschen ermordet. Die meisten von ihnen waren einheimische oder aus Mitteleuropa deportierte Jüd:innen. Als historischer Ort der Menschheitsverbrechen bei Maly Trascjanec nimmt die Waldlichtung einen hohen Stellenwert als Erinnerungsort an die Opfer des Vernichtungsortes und in der europäischen Erinnerungskultur ein.
2009 wurde die Bürgerinitiative IM-MER ("IM" steht hierbei für "Initiative Malvine" und "MER" für "Maly Trascjanec erinnern") in Wien gegründet, die sich die individuelle Erinnerung an die Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus bei Maly Trascjanec zum Ziel gesetzt hat. Seit dem Jahr 2010 ist die Initiative dabei, Daten und Fotos der ermordeten Menschen auf gelben Tafeln an Bäumen im Wald Blahaǔščyna anzubringen. Unterstützt wird die Initiative hierbei auch von Pädagog:innen und Schüler:innen aus der näheren Umgebung; auch einige Hinterbliebene der Opfer haben bei ihrer Reise nach Maly Trascjanec eine gelbe Tafel hinterlassen, um dort an ihre Verwandten oder Bekannten zu erinnern.
Neben den allgemeinen Formulierungen, wie sie auf den meisten anderen Gedenk- und Mahnmalen des Areals zu finden sind, bieten diese Tafeln die Möglichkeit, den ermordeten Menschen ein Gesicht zu geben und ihre persönlichen Geschichten zu erzählen.1
Im Zuge der Arbeiten für die Errichtung der Gedenkanlage in Blahaǔščyna wurde der Gedenkstein 2018 entfernt und durch einen Neuen im "Wald der Namen" ersetzt.
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1 Vgl. Dalhouski, Zur Geschichte der Wahrnehmung, S. 147.