Reichskommissariat Ostland

Reichskommissariat Ostland.jpg

Karte des Reichskommissariat Ostland

Ziel der ersten Züge, mit denen die Jüdinnen und Juden aus Wien deportiert wurden, war Minsk. Die heutige Hauptstadt von Belarus lag damals im Generalkommissariat Weißruthenien. Dieses Gebiet hatten die Nationalsozialisten 1941 besetzt. Das Generalkommissariat bildete einen Teil des Reichskommissariats Ostland, das sich über das heutige Belarus und das gesamte Baltikum erstreckte und gänzlich von den Nazis beherrscht wurde.[1]

Kurz nachdem die Nationalsozialisten im Sommer 1941 Minsk erobert hatten, richteten sie in der Stadt ein Ghetto ein. Dort lebten einheimische Jüdinnen und Juden, getrennt vom Rest der Bevölkerung. Die Nazis behandelten sie brutal und willkürlich. Regelmäßig kam es zu Erschießungen. Dies geschah auch im November 1941. Weil die aus Wien deportierten Jüdinnen und Juden künftig in dem bereits überfüllten Ghetto leben sollten, wurden viele der bislang dort lebenden einheimischen Jüdinnen und Juden ermordet.[2]

Quellen: 

[1] Vgl. Bernhard Chiari, Alltag hinter der Front: Besatzung, Kollaboration und Widerstand in Weißrußland 1941 – 1944, Düsseldorf 1998, S. 51–95.

[2] Zum Minsker Ghetto vgl. Rentrop, Tatorte, S. 99–184, zu den Ereignissen im November 1941 vgl. ebd., S. 139–141.