Josef Wendl

Josef Wendl.jpg

Josef Wendl

Josef Wendl aus Wien war einer der Täter von Malyj Trostenez. 1942 wurde Wendl nach Osten abkommandiert, wo er als Kraftwagenfahrer einen sogenannten Gaswagen, welche von den Nationalsozialisten als Sonderwagen (S-Wagen) bezeichnet und zur Tötung mittels Monoxidvergiftung eingesetzt wurden (eine Erfindung des SS-Offiziers Walter Rauff), zugeteilt bekam. Nach dem Kriegsende wurde er verhaftet und in Camp Marcus in Salzburg interniert, wo er bis 1948 in Haft war. Gegen Wendl gab es zwei Gerichtsprozesse, 1948 und 1970. Der zweiten Gerichtsverhandlung, die durch das Verfahren in Koblenz ausgelöst worden war, gingen zwei Vernehmungen Wendls voraus, in welchen er die Tötungen beschrieb.

Gerichtsprozess 1948

Die Ermittlungen, auf welche sich der Gerichtsprozess stützte, waren bereits seit 1945 in Vorbereitung. Hierbei wurden zahlreiche Dokumente gefunden, durch welche ihm eine sehr frühe NSDAP- und SS-Mitgliedschaft nachgewiesen werden konnte. Im Jänner 1948 kam es zur Anklage im Sinne des § 58 StG (Hochverrat) in der Fassung der §§ 10, 11 VG 1947.

Am Ende des Gerichtsprozesse konnte Wendl nicht genug nachgewiesen werden. Am 9. März 1948 wurde Wendl wegen Hochverrats zu 15 Monaten schweren Kerker verurteilt. Seine Internierung in Salzburg wurde als Haft angerechnet, deswegen musste er die Gefängnisstrafe nicht mehr antreten.